Les Capitals

Nach drei Tagen mussten wir leider wieder etwas fahren um die Batterien unseres Kühlschranks nochmal aufzuladen (Käse). In Richtung Abidjan wird aus dem dichten Dschungel zunehmend eine Monokultur aus Palmen. Von der Straße aus betrachtet wird scheinbar nur Palmöl angebaut. Der Zustand der Straße verbessert sich leider nur langsam, sodass wir nochmal halt an einer Lagune bei Songon machen. Die Hotels wollen hier anscheinend kein Geld verdienen weswegen wir endlich nochmal neben Fischerbooten zum wild-campen kommen. Selbige sind sehr interessiert und betteln noch nicht mal nach Geld.

Abidjan selber scheint, wie schon Dakar, aus einem einzigen Stau zu bestehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass fliegende Händler auf der Autobahn zwischen den wartenden herumlaufen und alles! erdenkliche verkaufen. Von nützlichen Dingen des Alltags (Taschentücher, Moskitoschutz) über Schmuck bis hin zu Einrichtungsgegenständen (Lampen, Personenwaagen, Kleiderständer) gibt es ein breites Portfolio. Die wirklich naheliegenden Gegenstände wie Nahrung, kalte Getränke oder ein Mundschutz waren natürlich nicht zu bekommen.
Hinter dem Stau erblickt man eine beträchtliche Skyline die durch Werbung aller westlichen Marken nicht unbedingt auf Westafrika verweist. Inmitten der Skyline ist eine moderne Interpretation der St. Pauls Cathedral zu erblicken. Welche insbesondere für ihre beeindruckenden Kirchenfenster bekannt ist. Es stellt sich dem westlichen Betrachter jedoch die Frage warum ausgerechnet das Bildnis der Missionierung hier so dominant abgebildet wird.


Wir versuchen noch ein Visum für Kamerun in der örtlichen Botschaft zu erlangen. Nach vielen Diskussionen mit einem Mitarbeiter der Botschaft wird allerdings klar, dass er nochmal den doppelten Preis des ohnehin schon teuren Visas haben will, da wir keine Staatsbürgerschaft der Elfenbeinküste vorweisen können. Mit Geld scheint hier alles machbar zu sein. Wir haben die Offerte eines Treffens am Hintereingang der Botschaft dankend ausgeschlagen und uns in Richtung Grand Bassam aufgemacht. Es regnet – daher haben wir uns endlich mal ein richtiges Hotelzimmer gegönnt. In einem Hotelzimmer kann man, im Gegensatz zu Mücke, auch wunderbar Karten ausbreiten um unsere Reiseroute zu überdenken. Die aufschwellenden Konflikte im Kamerun und die Ebola Meldungen aus dem Kongo lassen uns an unserem „Trans?Afrika!“ Plan zweifeln.


Grand Bassam selber ist die einstige Hauptstadt, ganz Westafrikas, und bildet eine vorgelagerte Insel zum Festland. Die alten Kolonialhäuser beeindrucken, wenngleich der Verfall wohl nur künstlerisch interessant ist. Sehr zu empfehlen ist hier ein bezahlbares Restaurant „casa bleu“ was mit seinem Sterneanspruch überzeugen kann. Vor dem Grenzübergang nach Ghana halten wir noch im „Le Bahia“ Resort eines reisefreudigen Libanesen. Bei ihm konnten wir hervorragend auf dem Hotelparkplatz campieren und die Vorzüge seines Pools und der Strandbar genießen.

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