Die Mitte Ghana’s besticht durch eine waldige Hügellandschaft. Unzählige Polizei-stops und Roadbarrier sind von der Küste in Richtung Kumasi zu meistern. Die Hauptstadt der Ashanti Region bildet das wirtschaftliche Zentrum und soll durch einen großen Markt auch für Touristen interessant sein. Leider ist dieser aktuell durch immensen Straßenbau nur durch einen weiteren riesen „traffic jam“ zu erreichen. Wir fahren lieber zum gemütlichen Meteoriten-Kratersee Bosumtwi westlich von Kumasi. Auf dem Weg sind wir leider schon wieder auf die Straßenführung unserer Navigation reingefallen. Wir wollten unser Navi mit einer Abkürzung austricksen und sind wieder auf einer Stolperpiste den Hügel zum See herunter geklettert. So konnten wir auch die mögliche Schräglage mal vollends ausreizen und uns standesgemäß im ersten Dorf vorstellen. An der Green-Ranch finden wir eine Stellmöglichkeit inmitten des wohl einzigen Pferdegehöfts weit und breit. Der See ist angenehm kühl und ruhig.
Ein Tagesausflug veranschaulicht uns das traditionelle Weberhandwerk. In Adanwomase erleben wir eine sehr positive Form des Ecotourismus mit einer freundlichen Führung durch eine Weberei. Hier werden eine Art Schal nach alten (seit dem 11. Jahrhundert) und neuen Mustern gewebt. Anschließend werden die Schals zu riesigen Tüchern vernäht, um als Umhang die traditionelle Kleidung zu bilden. Jenni versucht sich am Weben. Die Hand-Fuß Geschwindigkeit der in einer Gemeinschaft organisierten Weber ist allerdings uneinhohlbar. Die Kleidung steht uns, wie wir finden, ganz gut. Die unzähligen Arbeitstunden, die in ein solches Kleidungsstück fließen, machen es sogar für uns unerschwinglich (>1000 Ghana Cedi).
Die günstigere Alternative zum komplizierten Verweben der Muster ist es diese zu stempeln. Selbige sog. Adinkra Kleidung wird im nahegelegenen Ntonso (Akwaaba) seit ca. dem 17. Jahrhundert produziert. Die Stempel werden aus einer getrockneten Schale geschnitzt. Gestampfte und gekochte Rinde dient als schwarze Farbe und hält über Dekaden auf verwebter Baumwolle.
Nachdem wir einen guten Start in der Ashanti Region hingelegt hatten, begannen sich bei Jenni Kopfschmerzen und Unwohlbefinden breit zu machen. Innerhalb eines halben Tages kam hohes Fieber hinzu. Der erste Malaria Schnelltest fiel negativ aus – bei 39°C Fieber sind wir aber sicherheitshalber in die nächstgelegene Krankenstation gefahren. Ein weiterer Schnelltest Vorort viel positiv aus – also kam sie in den Genuss von zwei Spritzen, Malariamedizin einem Breitbandantibiotika sowie Paracetamol. Zum Glück bot uns die Green-Ranch mit einem Zimmer weiterhin eine Bleibe wo Jenni die nächsten Tage ihre Fieber-/Frost-/Schwitz-schübe auskurieren konnte. Nach drei Tagen war das gröbste Vorbei dank der rechtzeitigen Behandlung und sie ist schon wieder auf den Beinen.
Dann erstmal gute Besserung weiterhin für Jenny. Passt auf euch auf.
Ach und zu eurem See, da fehlt etwas Wasser zum Wakeboard fahren und die Schanzen sind zu dicht am Ufer 😉
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Danke machen wir. Die ^Schanzen^ sind die lokalen Kanus. Sie sind aber eigentlich nur ein Balken. Diese sind noch nicht mal mehr ausgehöhlt. Ich habe versucht damit zu paddeln, bin aber untergegangen.
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