Wir bereisen Benin durch die wunderbare Grenz-region um Koutammakou. Die Gegend ist inzwischen eine Unesco gelistete Sehenswürdigkeit aufgrund der traditionellen Lehmhäuser. Auch hier bildet ein Verbund der Lehmhäuser ein sog. Tata und beherbergt eine Familie. Die einfache Lebensart der Menschen beeindruckt uns genauso wie die phänomenale Landschaft. Jedoch kann man auch hier kaum Kinder in Schuluniformen entdecken. Sowohl in Togo als auch Benin sprechen die Menschen nur sehr gebrochenes Französisch. Der Zöllner in Togo konnte nicht schreiben und der Grenzbeamte in Benin war mit unserem elektronischen Visa überfordert. Kurz nach der Einreise überrascht uns wieder ein heftiges Gewitter, was die Piste schlagartig in eine Tortur verwandelt. Wir finden Unterschlupf an einer katholischen Mission, deren Nonnen von der Situation noch mehr überrascht sind als wir. Sie klettern sogar ungläubig in unser Dachzelt.
Am nächsten Tag füllen wir noch unsere Vorräte auf dem Markt in Djougou bevor wir eine sehr angenehme Nacht im Numi Camp im Norden verbringen. Der Eigentümer Alfred ist deutscher und hat nahezu sein ganzes Leben in der Entwicklungshilfe in Togo und Benin gearbeitet. Wir bekommen dadurch einen sehr tiefen Einblick in die vergangenen und aktuellen Projekte Deutschlands in der Region. Außerdem bietet sein Camp den optimalen Ausgangspunkt um unser eigentliches Ziel, den Pendjari Nationalpark zu besuchen.
Das erste wilde Tier haben wir schon in Form einer riesigen Schnecke bei ihm entdeckt. Die darauf folgenden Antilopen im Park lassen nicht lange auf sich warten. Der Park ist wohl einer der letzten die es Overlandern noch ermöglichen selber ohne Guide durch den Park zu fahren. Obendrauf dürfen wir auch noch im Park, zumindest an zwei Stellen, frei kampieren. Nachteilig ist natürlich, dass wir keinen Einheimischen dabei haben, der weiß wo welches Tier in dem 275.500 ha großen Gelände zu finden ist. Außerdem sind wir in der Regenzeit hier, wodurch das Grass bereits hoch steht und die Tiere sich nicht mehr regelmäßig zu ihren Wasserstellen zurück bewegen.
Dennoch dauert es nicht lange bis unser Weg von Antilopen, Wasserbüffeln und Schimpansen gekreuzt wird. Auch unzählige Vogelarten gilt es im Park zu entdecken. Wir finden schnell Adler und bunte Papageien sowie Helm-Vögel. Als Highlight wollten wir natürlich endlich Elefanten sehen – und auch dies gelang uns wenngleich in gewisser Entfernung. Jenni hat sich anschließend auf unseren Ausguck auf das Dachzelt begeben um weitere aufzustöbern.
Das kampieren im Park stellte für uns eine besondere Herausforderung dar. Zum einen waren die beiden Stellplätze kaum ausgewiesen und durch den ganzen Regen und Sumpf auch noch sehr schwer zu erreichen. Des Weiteren ist man permanent umgeben von wilden Tieren. Den ersten Abend haben wir quasi direkt neben Hippos geschlafen, die verdammt laut sein können. Bei Einbruch der Dunkelheit konnten wir noch gerade so in 50 m Entfernung einen ausgewachsenen Löwen entdecken. Unser Lagerfeuer war zwar groß, aber wir haben uns dann doch sicherheitshalber ins Auto verzogen. Danach haben wir abends immer noch größere Lagerfeuer gemacht, und glimmende Balken an die andere Seite des Autos gelegt. Es gab ja schließlich auch noch Krokodile im angrenzenden Fluss und Leoparden im Park…