Oasen im nichts

Wie viele Bilder kann man eigentlich vom Anti-Atlas schießen? Wenn die Tracks nicht so anspruchsvoll wären vermutlich noch mehr.


Von Tafraoute hätten wir uns schon beinahe direkt in Richtung Atlas aufgemacht. Zum Glück haben wir von Mike noch neue Zielkoordinaten bekommen und quasi während der Fahrt gedreht. Wir kürzen etwas ab – über Pässe vor Azgour in Richtung Ait Bensaid. Hier prägen sich die Dörfer noch einsam in Panoramatapeten ein.

Wir folgen dem teils vertrockneten Agudim zum Ait Mansour Tal. Die Palmerie kann hier ohne Zweifel als Oase bezeichnet werden. Während im Tal Pflanzen aller Art den Fluss säumen herrscht in den Hochlagen Dürre (wie in Deutschland). Bei Ait Abdelkader versandet der Fluss. Langsam kommt ein Kiesel Flussbett zum Vorschein.

Die nächsten Stunden schieben wir uns langsam durch wellenförmige Furchen. Die Szenerie ist geprägt von Steilhängen die allesamt nach einer Seillänge und Haken schreien. Unser Tagesziel ist eine Stelle an der Felsmalereien die Jahrhunderte überlebt haben. Da wir in Mauretanien schon einige Begutachten konnten, die deutlich schöner und lebhafter gestaltet waren fühlten wir uns etwas enttäuscht. Wäre da nicht noch im Hintergrund ein Talkessel gewesen. In diesem mussten wir einfach Campen. Auf halber höhe der Bergwand konnte man eine Art Salzlake Pool erahnen, der vermutlich in kälteren Jahreszeiten zu einem Badespaß einlädt. Der Aufstieg glich einer Mutprobe wurde aber mit herrlichen Panoramen belohnt.

Die Region hat uns infiziert und wir folgen weiter Pisten einer Mine über Imitek bis Tata. Nach kurzer Rast begeben wir uns in den nördlichen Teil des Anti-Atlasses um eine Querung von Tissinit nach Talliouine zu erreichen. Wir erwarten nichts besonderes von der Piste uns wundern uns nur über den Hinweis „Für LKW gesperrt“. In Ländern in denen LKW’s deutlich schwierigere Passagen passieren können als die meisten PKW’s sollte das eine klare Warnung sein. In Aguinane werden wir zuerst von der Aussicht überwältigt. Danach lässt uns die schiere Steigung der Piste verstummen. Mücke wird immer lauter, und dank defektem Auspuff erwarteten vermutlich alle Dorfbewohner die Paris-Dakar. Als drittes Oha verstummen wir jedoch gänzlich als wir bemerkten, dass die immer höher steigende Piste bedingt befestigt und von heruntergestürzten Steinen gesäumt ist. Somit erklärt sich auch warum im Dorf alle Traktor fahren.

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