Viva Espana

Wir verlassen Afrika Abends von Tanger-Med nach Algeciras. Wir waren den Norden Marokkos Leid. Da wir uns nicht recht entscheiden konnten ob wir gen Portugal wollen oder uns doch lieber die 2tkm sparen sollen und direkt durch Spanien fahren sind wir erst mal nach England gefahren. Hier in Gibraltar kann man wunderbar (wie schon in England selber) stundenlang im Stau für den Zoll stehen, um anschließend überteuerte Fish&Chips zu essen – herrlich. Eigentlich wollten wir den Ursprungsort aller neuen Toyota J7 in Gibraltar ausfindig machen. Enttäuschenderweise ist die Toyota Gibraltar Holding allerdings nur eine Hinterhof Werkstatt ohne Vorführexemplare.


Anschließend verbringen wir ein Paar Tage an der spanischen Mittelmeer Küste bevor wir den Rufen der Sierra Nevada nicht weiter widerstehen können. Wir klettern die Pässe hoch in Richtung Granada. Hier können wir auch den westl. Versuchungen à la jamon et cerveca nicht wiederstehen. Wir durchqueren die Sierra Nevada über Piste. Wobei hauptsächlich Forstwege oder Skipisten befahren werden.

Zunehmend fühlt sich das Fahrwerk vorne schwammig an – wenn man dass überhaupt bei diesem Kutschenfahrwerk sagen kann. Der morgendliche Kontrollgang hat die Vermutung bestätigt. An dem, vor der Reise neu montiertem Fahrwerk, hat sich ein Abschmierbolzen verabschiedet. Nachdem wir erkannt haben wie komplex diese inzwischen gefertigt werden – fragen wir uns doch warum? Wo soll ich hier in der Sierra-Nevada so einen Bolzen her bekommen. Wir behelfen uns durch die unbegrenzte Kraft des Spanngurtes. Die folgenden 300km ist uns klar geworden, dass wir wieder in Europa sind. Mechaniker benötigen hier wieder Teilenummern anstatt Bohrmaschinen. Schließlich finden wir eine hervorragend ausgestattete Schlosserei, wo alle Mitarbeiter (bis auf den Chef) in Urlaub sind. Hier darf man das Auto noch an der Kranbahn aufhängen und mittels Fräse und Gewindestange ist die vordere Fahrwerksaufhängung für 5€ schnell in Stand gesetzt.


Anschließend wollten wir weiter der Küste folgen, doch während wir bis hoch nach Malaga noch relativ einfach hinter einer Düne am Meer übernachten konnten, scheint der Camperstrom weiter nördlich gar nicht mehr abzuklingen. Es gibt unvorstellbar große Campingplätze die für unser Empfinden unvorstellbar hohe Standgebühren aufrufen. So bleiben für uns nur Parkplätze die sich wahlweise neben der Autobahn oder der Güterzuglinie befinden. Vor Alicante flüchten wir wieder in die Gebirge und genießen wunderbare Aussichten bei frischen Temperaturen. Um Valencia zu erreichen müssen wir leider wieder zur Küste. Kurz vor Barcelona haben wir keine Lust mehr und fahren gen Andorra. Der marokanische Diesel neigt sich dem Ende zu und die Dieselpreise in Europa sind nüchtern kaum zu ertragen.

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Flucht nach Andalusien

Es scheint wie verhext – wir fahren so schnell wir können (80) in den Süden und dennoch wird es nicht deutlich wärmer. Obwohl tagsüber unsere PV-Anlage schon ordentlich Leistung macht, fällt das Thermostat nachts immer wieder unter den Gefrierpunkt. Daher setzen wir unsere Flucht in den Süden weiter fort. Über einen Windhöhepunkt in Valencia haben wir in Richtung Alicante abgekürzt. Sehr zu empfehlen ist die wunderbare Bergetappe von Alicante über Murcia, vorbei an der Sierra Nevada in Richtung Granada. Auch hier lag ab ca. 1000 Höhenmetern noch ordentlich Schnee, sodass wir die Etappe in Richtung Malaga verlängerten.
Nach einer kurzen Nacht an Malagas dreckigsten Parkplatz mit Meerblick, machten wir einen kurzen Städtetrip, inkl. einem ausgiebigen Fischfrühstück in der Markthalle.
Aktuell warten wir in Algeciras auf unsere morgige Fähre nach Tanger.

Weg vom Bodenfrost

Gut gestärkt machen wir uns entlang der Rhone auf zum Mittelmeer.
Über Stop & Go in Lyon passierten wir unendliche Kreisverkehre um letztendlich einen Schlafplatz unter Pinien zu finden.


Entlang des Mittelmeeres machten wir Rast in Sête, um uns in einer Markthalle zu stärken und Teilnehmer der  rallye aicha zu treffen.


In Sichtweite der Pyrenäen fahren wir Richtung Spanien weiter. In einem kleinen Dorf (Cassa de la Selva) fanden wir einen Stellplatz der uns am nächsten Morgen mit Raureif begrüßte.  Den nächsten Tag haben wir mit einem Städtetrip nach Barca verbracht, bevor wir die Strandmetropole Callela durchquerten.