Faso in Burkina

Mit dem Grenzübergang nach Burkina Faso nehmen schlagartig wieder die Absurditäten im Transportgewerbe zu. Wir hatten uns ja schon daran gewöhnt Tiere auf-, neben oder unter anderen Gütern auf einem Pick-Up zu entdecken. Allerdings noch nicht auf den Dachgepäckträgern. Wir dachten wirklich wir hätten schon alles gesehen und dann – 6 Rinder auf dem Dach eines Toyota Hi-Ace. Die Dachgepäckträger von großen Reisebussen werden benutzt um Roller oder Motorräder aufzunehmen. Vermutlich für die letzten X-km der Insassen. Wer sich fragt wie dass alles darauf kommt, oder was passiert wenn eine Kuh mal muss kann sich das gerne anschauen kommen. Die wenigen Rinder oder Ziegen die nicht grade auf KFZ Dächern herumkutschiert werden streifen anscheinend permanent durch die recht trockene Savannenlandschaft Burkinas.


Leider zeigte Jenni wieder kurz hinter der Grenze alle Symptome einer ordentlichen Malaria (Kopfschmerzen, extreme Müdigkeit, schlagartig steigendes Fieber). Da es im Osten Burkinas nun wirklich keine Krankenhäuser gab haben wir nach einem Malaria Schnelltest eine Selbsttherapie begonnen und sind weiter Richtung der Hauptstadt Ouagadougou gefahren. Die 400 km ziehen sich mit Malaria unendlich und in Realität immer noch 1,5 Tage. Unzählige Bodenhügel die zur Reduzierung des Tempos dienen werden zur Tortur. Leider war das Fieber am Ende des zweiten Tages immer noch deutlich zu hoch und wir haben in Ouagadougou den Dienst einer Klinik in Anspruch nehmen müssen. Wir kannten ja inzwischen schon die privat Krankenhauspreise in Ghana und dachten die wären wohl ähnlich hier – von wegen. Das Preisniveau entspricht hier schlagartig dem eines deutschen Privatpatienten mit Chefarzt Behandlung. Die Ausstattung des Krankenhauses sah dabei eher wie beim Landarzt aus. Chefarzt Behandlung hatten wir hingegen – es gab ja nur einen. Nach drei Tagen haben sie uns wieder gehen lassen und wir mussten noch zwei weitere Tage als Reha an die 40 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit dranhängen. Zum Trotz haben wir uns getraut im „Cappuccino“ zu Frühstücken, welches vergangenes Jahr Ziel eines Anschlages war. In einer Woche in Ouagadougou konnte Daniel wenigstens Visa und Ersatzteile besorgen. Außerdem alle erdenklichen Varianten des lokalen „Hühnchen mit Reis und Tomatensauce“ ausprobieren (Ich kann es nicht mehr sehen) und die wirklich wunderbare Aufgeschlossenheit der Einheimischen erleben.


Wir reisen weiter nach Bobo-Dioulasso der musikalischen Hauptstadt Burkinas und studieren auf der Fahrt die Klänge des Faso. Am meisten beeindruckt uns die Große Moschee die ein Vertreter der Bobo Bauweise aus dem 19. Jahrhundert darstellt. Die herausstehenden Stämme sind einfach zum auflegen von Dielen. So kann der Lehmputz einfacher regelmäßig erneuert werden.

Südlich von Bobo gibt es einiges in der grünen Natur zu entdecken. Wir wollen unseren Burkina Aufenthalt verkürzen und schauen uns daher nur Felsstrukturen in Karfiguéla und die sog. Sindou Peaks an. Letztere dürften dem ein oder anderen aus Westernfilmen bekannt vorkommen.