Spannung in der Volta-Region

Mit einer neuen starken Mücke fliegen wir von Tema aus in Richtung der Volta Region. Schnell erscheinen Hügel am Horizont und die Vegetation ähnelt wieder eher dem Dschungel. Uns begegnen Paviane entlang der Straße. Die Oberfläche der Straße wechselt ständig ihren Zustand zwischen „hervorragend“ und „unterirdisch“. Mit frischen Radlagern kein Problem! Angekommen am unteren Volta-lake genießen wir die Atmosphäre auf einer schwimmenden Terrasse. Wir lernen zwei deutsche Volontäre kennen, die beide unterrichtend ihr FSJ in Ghana absolviert haben. Zum Abschluss haben sie sich mit dem Fahrrad durch die Volta-Region aufgemacht. Wir verabreden uns für eine Besichtigung des Volta Staudamms am nächsten Morgen.

Angekommen, lernen wir, dass der Staudamm für 40% der gesamten Energieversorgung Ghanas verantwortlich ist. Seit 1967 staut er den größten von Menschenhand erschaffenen See (den Volta lake) mit bis zu 370 km Länge auf. Mit über 1200 MW erneuerbarer Leistung sollte man meinen, dass hier ein äußerst ökologischer Strom-mix vorhanden ist. Leider entstehen im Land immer mehr neue Diesel Kraftwerke um dem wachsenden Hunger nach Energie gerecht zu werden. Zu allem Überfluss hat Ghana den höchsten Strompreis von gesamt Afrika, wobei es zu einem Großteil von den wirtschaftlichsten Wasserkraftwerken gespeist wird.


Wir folgen dem Volta-see weiter gen Norden und passieren den Berg mit der größten Steigung Ghanas (Gbogli Hill). Eine erneute „Abkürzung“ zeigt uns nochmal eine schöne Wasserdurchfahrt gefolgt von doppeltem aufsetzen… Schließlich erreichen wir als dreckigstes Auto die (Wli Waterfall Lodge) von Bernhard und Sabine. Die bezaubernde Anlage mit großem Garten und unschlagbarem Panorama lädt zum verweilen ein. Man kann von der Terrasse aus die Wli Wasserfälle beobachten, die wir schließlich am nächsten Tag erwandern wollen. Obwohl Daniel schon die letzten Tage von Kopfschmerzen und Müdigkeit überfallen wurde sollte die 3h Wanderung doch kein Problem darstellen. Nachdem wir den gröbsten Teil des Aufstiegs hinter uns gebracht hatten half aber noch nicht mal mehr ein „happy day“ Trunk.

Wir mussten abbrechen und umkehren. Am nächsten Morgen sind wir zum Bluttest in eine nahegelegene Privatklinik nach Hohoe. Obwohl Daniel morgens noch dachte er wäre Gesund, meinte Dr. Do, dass der Bluttest mit Sicherheit Malaria und gewisser Unsicherheit Typhus bescheinigen würde. Zum Glück hat uns Sabine nochmal an Ihrem Ruhetag aufgenommen, sodass Daniel in Ruhe Medizin einnehmen konnte. Daniels Malaria scheint ziemlich früh erkannt worden zu sein, die üblichen Symptome der Malaria bleiben bei ihm zum Glück aus und ihm geht es anders als bei mir doch recht gut.


Abschließend haben wir endlich nochmal einen anderen Overlander (Juris) kennen gelernt. Er ist alleine von der Schweiz in nur 4 Monaten in Richtung Südafrika mit einem HZJ78 unterwegs. Das wäre selbst uns zu schnell;)

Viel Arbeit an der Küste

 

Von der Ashanti Region drängt es uns wieder zurück an die Küste. Diesmal finden wir einen Unterschlupf direkt an der Steilküste im Biriba Beach Hotel. Claudia, die deutsche Eigentümerin, bietet hier sogar Kassler mit Sauerkraut im Restaurant an. Nun fällt uns das erste mal der glitzernde Sand auf. Es ist hier so viel Gold im Boden, dass es Nachts nur so funkelt.

Vor zwei Wochen starteten bei Elmina unsere Bemühungen uns in einer Schulbau Kooperation zwischen der Less Privileged Ghana Foundation (LPGF) und der Aba-Don Jugendhilfe Foundation einbringen zu wollen. Vor unserer Reise haben wir uns mit Erich, dem Initiator von Aba-Don aus Monschau getroffen und uns über das Projekt informiert (Website der Foundation). Im Hinterland von Elmina besichtigten wir eine primary-junior high-school mit ca. 400 Schülern. Die Schule ist recht abgelegen, was selbst uns eine Anfahrt erschwerte. Der Zustand der jetzigen Schule ist tatsächlich als problematisch zu beschreiben. Die LPGF hat zwar vor einigen Jahren ein Dach errichtet, allerdings haben die darunterliegenden Räume entweder keinen Boden oder einen sehr löchrigen Boden. Die Abtrennung der Klassenzimmer geschieht über Konstrukte aus Holztafeln und Brettern. Ebenso existieren keine Außenwände. Es scheint praktisch unmöglich eine Klasse zu unterrichten, während in der anderen jemand anders redet. Jetzt, während der Regenzeit, sind manche Klassen unbenutzbar. Die Schulkantine bestand aus einer Feuerstelle mit einem großen Topf, was uns allerdings durch die bisherigen Erfahrungen nicht weiter verwunderte. Am erschreckendsten erschien uns allerdings der Zustand, dass es keine Wasserversorgung und keine Sanitäranlagen gab. Sehr verwunderlich, da neben der Schule ein neu erbautes Sanitärgebäude mit Toiletten und Waschbecken steht. Es wurde vor der letzten Wahl von der letzten Regierung errichtet aber nie angeschlossen. 😕 In diesen Gegenden bricht regelmäßig zur Regenzeit wieder die Cholera aus, es gibt Sanitäranlagen aber der Anschluss liegt 100m entfernt. Das ist Afrika. Die nächsten Tage hatten wir uns bemüht, einen Anschluss an dieses Gebäude zu bekommen. Hierfür haben wir es immerhin geschafft entsprechend offizielle Klempner zur Schule zu bringen, sodass diese einen Plan und eine Kostenabschätzung erstellen konnten. Es wurde viel geredet und wir hoffen dass sich unsere Bemühungen des offiziellen Weges bald in einem Anschluss auswirken. Zum Dank wurden wir von Denis‘ Mutter schön grell eingekleidet – herzlichen Dank dafür. Mit dieser Kleidung und unseren neuen Namen (Koofi und Ama) können wir vollends als Residents durchgehen.

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Leider fehlte uns zunehmend die Zeit in Ghana um die Resultate unserer Bemühungen abzuwarten. Unser Visa lief bald aus und wir hatten noch kein neues. Außerdem muckte Mücke ein wenig rum. Irgendwo haben wir wohl mal aufgesetzt und unser schöner Zusatztank hat einen Riss. Die erste Reparatur mit Seife eines lokalen „Experten“ funktionierte erstaunlich gut, bis dass im Tank ein Unterdruck entstand. Außerdem löst sich langsam rundum unser Endrohr vom Endschalldämpfer… Nach vielen Diskussionen haben wir endlich einen Tipp zu einem Gas-Welder bekommen. Den Auspuff konnte er ganz gut schweißen, für den Tank brauchte er mehrere Anläufe. Nachdem dies augenscheinlich behoben war enteckte ich, dass einer der 6 Bolzen meiner hinteren Steckachse abgeschert war. Beim Versuch die anderen nachzuziehen hatte ich einen weiteren in der Hand – nun ja dieses Problem ist dann wohl eher etwas für einen „Experten“ da wir wussten, dass uns zum Nachziehen des hinteren Radlagers der passende Schlüssel fehlte. Toyota Ghana hat zum Glück eine Zweigstelle in Cape Coast, zumindest wurde uns das suggeriert. Dort angekommen handelte es sich wohl eher um eine Ausbildungswerkstatt die einen eingeschränkten Service machen kann. Da ich ihnen alles Werkzeug stellen konnte, konnten die „Mechaniker“ anfangen zu arbeiten. Mehrmaliges nachfragen nach diesem speziellen Schlüssel führten zu der wehementen Antwort, dass wäre kein Problem. Nach unzähligen Diskussionen, und wenigen Stunden waren wir an der Stelle angekommen besagtes Lager nachzuziehen. Die Spannung stieg ins unermessliche. Taucht hier wirklich noch aus dem nichts ein Spezialschlüssel auf? Er tat es nicht! Der Werkstattmeister war der Meinung er könne 60 Nm mit zwei gespreizten Fingern erzielen. Da hatte mein Kopf mehr Vorspannung. Schlussendlich haben wir uns den Schweißer geschnappt und eine passende Nuss gebaut, um das Provisorium zu vollenden. Am nächsten morgen merkten wir, dass wir uns bei einem der „Experten“ endlich nochmal eine Schraube in den hinteren Reifen gefahren haben (No 4), um auch ja nicht aus der Reifenwechselübung zu kommen.

Auf dem Weg nach Accra löste sich das Lager natürlich wieder. Ebenso war der Auspuff jetzt an einer anderen Stelle gebrochen. Beides hinderte uns allerdings nicht daran durch unseren bisher schlimmsten Stau zu kommen. Wir campierten bei einem Italiener vor Accra (kokrobite garden) der einen Nachbau unseres Dachzeltes als Baumhaus hatte. Die beste (und teuerste) Pizza hatte er selbstredend.

Unsere Versuche in Accra ein Togo Visum zu bekommen sind leider an der extrem unfreundlichen Bearbeiterin gescheitert. Hinzu kam noch unser Unwille das geforderte Bestechungsgeld zu zahlen. Unser Frust hielt allerdings nur bis zur Burkina Faso Botschaft an, in der wir sehr zuvorkommend und freundlich direkt unser Visum bekommen haben. Am nächsten Tag wurde Mücke teil einer Fotosession am Industriestrand von Tema (goddeblessmediaconsult), fragt uns nicht warum – auf einmal waren 3 gut gekleidte junge Männer da und fragten ob sie Fotos mit unserem Auto machen könnten. Wir parkten hier um den Feiertag un, das Ende des Ramadan zu überbrücken, bevor wir am nächsten Tag bei Toyota Tema eine ordentliche Reparatur (mit neuen Teilen) an der Hinterachse durchführen konnten.

Ashanti meets Malaria

Die Mitte Ghana’s besticht durch eine waldige Hügellandschaft. Unzählige Polizei-stops und Roadbarrier sind von der Küste in Richtung Kumasi zu meistern. Die Hauptstadt der Ashanti Region bildet das wirtschaftliche Zentrum und soll durch einen großen Markt auch für Touristen interessant sein. Leider ist dieser aktuell durch immensen Straßenbau nur durch einen weiteren riesen „traffic jam“ zu erreichen. Wir fahren lieber zum gemütlichen Meteoriten-Kratersee Bosumtwi westlich von Kumasi. Auf dem Weg sind wir leider schon wieder auf die Straßenführung unserer Navigation reingefallen. Wir wollten unser Navi mit einer Abkürzung austricksen und sind wieder auf einer Stolperpiste den Hügel zum See herunter geklettert. So konnten wir auch die mögliche Schräglage mal vollends ausreizen und uns standesgemäß im ersten Dorf vorstellen. An der Green-Ranch finden wir eine Stellmöglichkeit inmitten des wohl einzigen Pferdegehöfts weit und breit. Der See ist angenehm kühl und ruhig.


Ein Tagesausflug veranschaulicht uns das traditionelle Weberhandwerk. In Adanwomase erleben wir eine sehr positive Form des Ecotourismus mit einer freundlichen Führung durch eine Weberei. Hier werden eine Art Schal nach alten (seit dem 11. Jahrhundert) und neuen Mustern gewebt. Anschließend werden die Schals zu riesigen Tüchern vernäht, um als Umhang die traditionelle Kleidung zu bilden. Jenni versucht sich am Weben. Die Hand-Fuß Geschwindigkeit der in einer Gemeinschaft organisierten Weber ist allerdings uneinhohlbar. Die Kleidung steht uns, wie wir finden, ganz gut. Die unzähligen Arbeitstunden, die in ein solches Kleidungsstück fließen, machen es sogar für uns unerschwinglich (>1000 Ghana Cedi).


Die günstigere Alternative zum komplizierten Verweben der Muster ist es diese zu stempeln. Selbige sog. Adinkra Kleidung wird im nahegelegenen Ntonso (Akwaaba) seit ca. dem 17. Jahrhundert produziert. Die Stempel werden aus einer getrockneten Schale geschnitzt. Gestampfte und gekochte Rinde dient als schwarze Farbe und hält über Dekaden auf verwebter Baumwolle.


Nachdem wir einen guten Start in der Ashanti Region hingelegt hatten, begannen sich bei Jenni Kopfschmerzen und Unwohlbefinden breit zu machen. Innerhalb eines halben Tages kam hohes Fieber hinzu. Der erste Malaria Schnelltest fiel negativ aus – bei 39°C Fieber sind wir aber sicherheitshalber in die nächstgelegene Krankenstation gefahren. Ein weiterer Schnelltest Vorort viel positiv aus – also kam sie in den Genuss von zwei Spritzen, Malariamedizin einem Breitbandantibiotika sowie Paracetamol. Zum Glück bot uns die Green-Ranch mit einem Zimmer weiterhin eine Bleibe wo Jenni die nächsten Tage ihre Fieber-/Frost-/Schwitz-schübe auskurieren konnte. Nach drei Tagen war das gröbste Vorbei dank der rechtzeitigen Behandlung und sie ist schon wieder auf den Beinen.

Ghanas Western Region

Wir haben die Grenze nach Ghana passiert – plötzlich bewegen sich die Lippen der Menschen und man versteht etwas. Das gewöhnliche „excuse moi – je ne compris“ fällt weg. Wir haben uns direkt am Grenzübergang in Elubu mit einem Bekannten (Dennis) getroffen. Sehr hungrig haben wir uns erstmal an einem Bushmeat Stand mit Antilope und Fufu (Fufu ist eine gestampfte Wurzel die anschließend in „Knödelform“ serviert wird) versorgt. Gegessen wird mit den Fingern. Das knorpelige etwas in der Soße hatte Ähnlichkeit mit Ohren oder einer Nase – wir haben es uns verkniffen.
Unser Tagesziel befand sich an einem Süßwassersee, der über ein Delta ins Meer mündet. Inmitten des Sees existiert ein Stelzendorf welches von einer kleinen Gemeinde bewohnt wird. Dieses Dorf Nzulezo kann nur durch ein Kanu erreicht werden.

Angekommen begegnen einem Häuser mit sehr limitiertem Platzangebot. Ein Holzsteg verknüpft die Häuser und dient gleichzeitig als Terrasse, Vorgarten oder Werkstatt. Das Holz für die Häuser und Stelzen wird in der Trockenzeit im Busch geschlagen und in der Regenzeit per Kanu zum Dorf geschleppt. Fußball Training kann nur in der Trockenzeit stattfinden, da anschließend der Platz unter Wasser steht. Der „Chief“ des Dorfes steht einem zu Frage und Antwort zur Verfügung und vermittelt glaubhaft, dass Gelder durch den Tourismus in die örtliche Schule und notwendige Krankentransporte aus dem Dorf fließen. Die abendliche Bootsfahrt war sehr spannend, da man ein Stück den Dschungel, die Mangroven als auch den Krokodil-Bereich passiert.


Entlang der Küste führte der weitere Weg zu einem beschaulichen wenngleich vermüllten Fischerdorf Dixcove. Die Einheimischen scheint es hier kaum zu interessieren, in welchem Berg von Müll ihre Kinder spielen. Flussaufwärts nimmt der Müll sogar noch zu, das Meer ist also nicht an allem Schuld. Wir erreichen den „most beautiful Beach of West-Afrika“ in Busua Beach. Hier gibt es ausgedehnte Sandstrände mit zahlreichen Resorts. Nach einer Zeit des Sponsorings internationaler Surfmarken haben die Einheimischen hier eigene Surfschulen eröffnet und können so Ihren Unterhalt verdienen. Außerdem gibt es in Busua Beach jährlich ein sehr sehenswertes Musikfestival. Bei einem Bier bekommt man hier plötzlich ein weiteres Angebot Gold zu kaufen. Die nahen Minen sind allgegenwärtig, allerdings scheinen die Schürfrechte wohl nur noch gegen das höchste Schmiergeld vergeben zu werden.


In regelmäßigen Abständen begegnen einem an der Küste die Überbleibsel der dunklen Kolonialzeit. Die Fort’s der verschiedenen Machthaber dienten als Gefängnisse um den Sklaventransport vorzubereiten. Wir haben die Anlagen in San-Sebastian und Elmina besucht. Beide waren abwechselnd seit dem 15. Jahrhundert in portugiesisch oder niederländischen Händen. Erst eine Besichtigung der Kerker-anlagen ermöglicht es uns sich die Gräueltaten vorzustellen. Viele Einheimische Besucher zeigen eine tiefe Betroffenheit während des Besuches, was verdeutlicht wie tief verwurzelt der Sklavenhandel in Ihrem Bewusstsein ist.

Schlussendlich bleiben wir für ein Paar Tage bei Nash im twitter-paradise bei Elmina. Denis kann uns hier einiges in der Umgebung zeigen. Wir schaffen es sogar zu einem Premiere-League Match der Elmina-Sharks.

Les Capitals

Nach drei Tagen mussten wir leider wieder etwas fahren um die Batterien unseres Kühlschranks nochmal aufzuladen (Käse). In Richtung Abidjan wird aus dem dichten Dschungel zunehmend eine Monokultur aus Palmen. Von der Straße aus betrachtet wird scheinbar nur Palmöl angebaut. Der Zustand der Straße verbessert sich leider nur langsam, sodass wir nochmal halt an einer Lagune bei Songon machen. Die Hotels wollen hier anscheinend kein Geld verdienen weswegen wir endlich nochmal neben Fischerbooten zum wild-campen kommen. Selbige sind sehr interessiert und betteln noch nicht mal nach Geld.

Abidjan selber scheint, wie schon Dakar, aus einem einzigen Stau zu bestehen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass fliegende Händler auf der Autobahn zwischen den wartenden herumlaufen und alles! erdenkliche verkaufen. Von nützlichen Dingen des Alltags (Taschentücher, Moskitoschutz) über Schmuck bis hin zu Einrichtungsgegenständen (Lampen, Personenwaagen, Kleiderständer) gibt es ein breites Portfolio. Die wirklich naheliegenden Gegenstände wie Nahrung, kalte Getränke oder ein Mundschutz waren natürlich nicht zu bekommen.
Hinter dem Stau erblickt man eine beträchtliche Skyline die durch Werbung aller westlichen Marken nicht unbedingt auf Westafrika verweist. Inmitten der Skyline ist eine moderne Interpretation der St. Pauls Cathedral zu erblicken. Welche insbesondere für ihre beeindruckenden Kirchenfenster bekannt ist. Es stellt sich dem westlichen Betrachter jedoch die Frage warum ausgerechnet das Bildnis der Missionierung hier so dominant abgebildet wird.


Wir versuchen noch ein Visum für Kamerun in der örtlichen Botschaft zu erlangen. Nach vielen Diskussionen mit einem Mitarbeiter der Botschaft wird allerdings klar, dass er nochmal den doppelten Preis des ohnehin schon teuren Visas haben will, da wir keine Staatsbürgerschaft der Elfenbeinküste vorweisen können. Mit Geld scheint hier alles machbar zu sein. Wir haben die Offerte eines Treffens am Hintereingang der Botschaft dankend ausgeschlagen und uns in Richtung Grand Bassam aufgemacht. Es regnet – daher haben wir uns endlich mal ein richtiges Hotelzimmer gegönnt. In einem Hotelzimmer kann man, im Gegensatz zu Mücke, auch wunderbar Karten ausbreiten um unsere Reiseroute zu überdenken. Die aufschwellenden Konflikte im Kamerun und die Ebola Meldungen aus dem Kongo lassen uns an unserem „Trans?Afrika!“ Plan zweifeln.


Grand Bassam selber ist die einstige Hauptstadt, ganz Westafrikas, und bildet eine vorgelagerte Insel zum Festland. Die alten Kolonialhäuser beeindrucken, wenngleich der Verfall wohl nur künstlerisch interessant ist. Sehr zu empfehlen ist hier ein bezahlbares Restaurant „casa bleu“ was mit seinem Sterneanspruch überzeugen kann. Vor dem Grenzübergang nach Ghana halten wir noch im „Le Bahia“ Resort eines reisefreudigen Libanesen. Bei ihm konnten wir hervorragend auf dem Hotelparkplatz campieren und die Vorzüge seines Pools und der Strandbar genießen.