Nach dem ganzen Stress haben wir uns erstmal eine Auszeit verdient. Marrakesch ist viel zu heiß und stressig. Wir suchen uns eine schöne Sanddüne südlich von Essaouira und kurieren unseren Mount Toubkal-Muskelkater aus. Bei sehr starkem Wind begegnen uns drei Tage lang nur Ziegen und Fischer. Der Fischpreis ist entsprechend gering. Für eine Tüte Doraden, Barracudas und Makrelen müssen wir etwas unter einem Euro auslegen. Dazu gibt es noch 2 kg Zwiebeln geschenkt. Hier lässt es sich aushalten.
Nach Tagen des Sturmes zieht es uns in Richtung eines Campingplatzes. Die Gegend gilt als HotSpot für Windsurfer sodass es auf den Campingplätzen auch im Hochsommer nur so davon wimmelt. Wir treffen zu unserem Erstaunen die „Freiwillige Feuerwehr Backnang“ deren Besatzung eine Woche vor der Abreise Richtung Marokko ihren Führerschein gemacht hat. Wir verneigen uns vor deren Mut und reparieren ihr Schaltgestänge (viel Glück euch).
Essaouira selber besticht durch eine herrliche Medina. Wenngleich allerhand Touristen-Mitbringsel verkauft werden, so kann man doch entspannt durch die Altstadt schlendern. Schnäppchen sind hier keine mehr zu machen – dafür sind die Anzahl der Besucher schlicht zu groß.
Sollte man dennoch Interesse an dem schräg bunten Porzellan Marokkos haben so ist der „Complexe des potiers d’Oulja Salé“ nördlich von Rabat zu empfehlen. Hier scheint der einzige Ort Marokkos zu sein an dem nicht verhandelt wird. Dafür kann man jegliche Artikel zu nahezu Einkaufspreisen erstehen. Wenn wir ein noch größeres Auto gehabt hätten, so wäre vermutlich der Mosaik-Brunnen unserer gewesen :-). Für individuelle Arbeiten ist das Future Atelier (Duahidi Ihsame) zu empfehlen.
Die Küste nördlich von Essaouira ist uns generell zuwider. Der Speckgürtel der Metropole Casablanca wächst entlang der Küste in Form von Reihenappartments bis hoch nach Rabat. So bleibt für uns nirgends ein Platz zum stehen. Gelegentlich solidarisieren wir uns mit Surfern und schlafen in Parklücken am Strand. In Moulay Bousselham schlagen wir unser letztes Camp in Marokko auf. Hier treffen wir auf Marion und Friedrich die mit ihrem Mercedes LKW auf Langzeit reisen sind. Wir staunen über Geschichten aus Saudi-Arabien und dem Oman und genießen die längsten Abende (und Lagerfeuer) seit langem.