Ghanas Western Region

Wir haben die Grenze nach Ghana passiert – plötzlich bewegen sich die Lippen der Menschen und man versteht etwas. Das gewöhnliche „excuse moi – je ne compris“ fällt weg. Wir haben uns direkt am Grenzübergang in Elubu mit einem Bekannten (Dennis) getroffen. Sehr hungrig haben wir uns erstmal an einem Bushmeat Stand mit Antilope und Fufu (Fufu ist eine gestampfte Wurzel die anschließend in „Knödelform“ serviert wird) versorgt. Gegessen wird mit den Fingern. Das knorpelige etwas in der Soße hatte Ähnlichkeit mit Ohren oder einer Nase – wir haben es uns verkniffen.
Unser Tagesziel befand sich an einem Süßwassersee, der über ein Delta ins Meer mündet. Inmitten des Sees existiert ein Stelzendorf welches von einer kleinen Gemeinde bewohnt wird. Dieses Dorf Nzulezo kann nur durch ein Kanu erreicht werden.

Angekommen begegnen einem Häuser mit sehr limitiertem Platzangebot. Ein Holzsteg verknüpft die Häuser und dient gleichzeitig als Terrasse, Vorgarten oder Werkstatt. Das Holz für die Häuser und Stelzen wird in der Trockenzeit im Busch geschlagen und in der Regenzeit per Kanu zum Dorf geschleppt. Fußball Training kann nur in der Trockenzeit stattfinden, da anschließend der Platz unter Wasser steht. Der „Chief“ des Dorfes steht einem zu Frage und Antwort zur Verfügung und vermittelt glaubhaft, dass Gelder durch den Tourismus in die örtliche Schule und notwendige Krankentransporte aus dem Dorf fließen. Die abendliche Bootsfahrt war sehr spannend, da man ein Stück den Dschungel, die Mangroven als auch den Krokodil-Bereich passiert.


Entlang der Küste führte der weitere Weg zu einem beschaulichen wenngleich vermüllten Fischerdorf Dixcove. Die Einheimischen scheint es hier kaum zu interessieren, in welchem Berg von Müll ihre Kinder spielen. Flussaufwärts nimmt der Müll sogar noch zu, das Meer ist also nicht an allem Schuld. Wir erreichen den „most beautiful Beach of West-Afrika“ in Busua Beach. Hier gibt es ausgedehnte Sandstrände mit zahlreichen Resorts. Nach einer Zeit des Sponsorings internationaler Surfmarken haben die Einheimischen hier eigene Surfschulen eröffnet und können so Ihren Unterhalt verdienen. Außerdem gibt es in Busua Beach jährlich ein sehr sehenswertes Musikfestival. Bei einem Bier bekommt man hier plötzlich ein weiteres Angebot Gold zu kaufen. Die nahen Minen sind allgegenwärtig, allerdings scheinen die Schürfrechte wohl nur noch gegen das höchste Schmiergeld vergeben zu werden.


In regelmäßigen Abständen begegnen einem an der Küste die Überbleibsel der dunklen Kolonialzeit. Die Fort’s der verschiedenen Machthaber dienten als Gefängnisse um den Sklaventransport vorzubereiten. Wir haben die Anlagen in San-Sebastian und Elmina besucht. Beide waren abwechselnd seit dem 15. Jahrhundert in portugiesisch oder niederländischen Händen. Erst eine Besichtigung der Kerker-anlagen ermöglicht es uns sich die Gräueltaten vorzustellen. Viele Einheimische Besucher zeigen eine tiefe Betroffenheit während des Besuches, was verdeutlicht wie tief verwurzelt der Sklavenhandel in Ihrem Bewusstsein ist.

Schlussendlich bleiben wir für ein Paar Tage bei Nash im twitter-paradise bei Elmina. Denis kann uns hier einiges in der Umgebung zeigen. Wir schaffen es sogar zu einem Premiere-League Match der Elmina-Sharks.

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